1. Schritte zur Anerkennung als PDL-KurstrainerIn

1.1 Besuch eines PDL-Sprachkurses in einer Fremdsprache (fünf Tage bzw. 2 Wochenenden)

Jede/r TeilnehmerIn zur Grundausbildung besucht vor, während bzw. nach der Grundausbildung einen Sprachkurs in einer ihr/ihm unbekannten bzw. wenig bekannten Sprache. Dies ermöglicht, die Wirkung der PDL von Innen zu erfahren, den Verlauf der Übungen und ihren Aufbau besser zu verstehen, einen anderen Leitungsstil zu erleben und die Erwartungen an eine/n zukünftige/n TrainerIn besser erfassen zu können.
Am Ende des Sprachkurses wird eine Teilnahmebescheinigung erteilt.

1.2 Grundausbildung zur/m PDL-TrainerIn (Sechs Wochenenden)

Ziel der Ausbildung

Die Teilnehmer sollen am Ende der Ausbildung in der Lage sein, allein oder in einem Zweierteam selbständig Kurse mit der PDL zu leiten und ihre Verfahren auf andere Unterrichtskontexte zu übertragen.

Ausbildungskonzept

Die Ausbildung findet über sechs Wochenenden jeweils Freitags 17.00 Uhr bis Sonntags 13.00 Uhr. Zwischen den Wochenenden üben die Teilnehmer die erworbenen Techniken, um die Praxisorientiertheit der Ausbildung zu bewahren und ihre Effektivität zu erhöhen.

Anwendungsgebiete

Die erworbenen Fähigkeiten ermöglichen, die PDL sowohl als einheitliches Unterrichtskonzept im Rahmen eines Intensivkurses anzuwenden, als acuh einzelne Elemente davon in anderen Unterrichtskontexten einfließen zu lassen. Die Verfahren der PDL geben den Trainern die Möglichkeit ohne Lehrwerk zu arbeiten, ihre bisherige Arbeit mit dem Lerhwerk durch neue Übungen und Techniken zu bereichern, sowie neue Wege zu entdecken, das Lehrwerk einzusetzen.

Inhalte der Ausbildung

  • Vermittlung der Hauptübungen und -techniken der Sprachpsychodramaturgie (Doppeln, Spiegeln, Triadische Begegnung, Rollenwechsel, Verschiebung, Relais, Sequenztechnik…), die den individuellen Ausdruckswunsch der Teilnehmer anregen und Erwerb der Fremdsprache auf allen Niveaus gezielt fördern und erleichtern. Diese aufeinander abgestimmten Übungen führen vom allerersten Einstieg in die Fremdsprache bis zur Beherrschung spezifischer alltäglicher oder beruflicher Situationen, die eine höhere Sprachkompetenz erfordern.
  • Übungen, die die Entwicklung wesentlicher Einstellungen, Haltungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten unterstützen, welche für den Erwerb und das Lernen einer Fremdsprache relevant sind (Rezeptivität, Konzentration, aufmerksames Zuhören, Präsenz, Flexibilität, Ausdrucksfähigkeit…).
  • Entspannungsübungen, Atemtechniken und Stimmübungen zur Förderung der Rezeptivität und Expressivität.
  • Aufwärmübungen zu den Hauptverfahren der Sprachpsychodramaturgie.
  • Abwechslungsreiche Zwischenübungen, die dazu beitragen, die Grundfähigkeiten, die zum Erwerb einer Fremdsprache wichtig sind (Rezeptivität, Konzentration, aufmerksames Zuhören, Präsenz, Flexibilität, Ausdrucksfähigkeit…) gezielt zu trainieren.
  • Techniken, die den sprachlichen Ausdruck der Teilnehmer unterstützen, ihre Ausdrucksmöglichkeiten erweitern (‘Aufladetechniken’) und einen sofortigen Wiedergebrauch des neuen Sprachmaterials ohne Wiederholung fördern (‘Wiederaufnahmetechniken’).
  • Techniken, die den sprachlichen Ausdruck der Teilnehmer unterstützen, ihre Ausdrucksmöglichkeiten erweitern (‘Aufladetechniken’) und einen sofortigen Wiedergebrauch des neuen Sprachmaterials ohne Wiederholung fördern (‘Wiederaufnahmetechniken’).
  • Projektions-, Assoziations- und Identifikationsverfahren, die zum symbolischen Ausdruck von Gruppenthemen führen, sowie Dramatisierungstechniken für ihren pädagogischen Einsatz.
  • Verfahren, die zum Abbau von Sprechhemmungen führen.
  • Verfahren zur genauen Wahrnehmung und Beherrschung der fremden Aussprache.
  • Übungen, die die Spezifizität der fremden Aussprache körperlich erfahrbar machen und dadurch besser vollziehbar.
  • Einsatz von ausgewählten Gedichten zur besseren Perzeption und Wiedergabe der Aussprache.
  • Verfahren, die die Imagination und die Vorstellungskraft der Teilnehmer anregen.
  • Einsatz von Märchen, Mythen und literarischen Texten im Fremdsprachenunterricht.
  • Vermittlung von Kriterien zur treffenden Auswahl von Texten und weiteren Materialien im Unterricht und von Verfahren zu ihrem Einsatz.
  • Verfahren, die zur Dramatisierung von Texten und von Gruppenthemen führen.
  • Schriftliche Übungen, die unmittelbar aus dem Gruppengeschehen entstehen und die Lust am Schreiben wecken.
  • Techniken und Übungen zur lebendigen Vermittlung der Grammatik.
  • Wahrnehmung gruppendynamischer Aspekte einer Lerngruppe und Selbstwahrnehmung im Lehr- und Lernprozess.

Am Ende der Grundausbildung wird eine Teilnahmebescheinigung erteilt.

Co-Training

Es wird frisch ausgebildeten TrainerInnen empfohlen, ihre ersten PDL-Kurse mit einer/m anderen und am besten mit einer/m schon erfahrenen TrainerInnen abzuhalten, um Erfahrungen zu sammeln und Sicherheit zu gewinnen, bevor sie selbständig arbeiten.

1.3 Kurssupervision

Supervision eines fünftägigen Sprachkurses bzw. von zwei Wochenenden. Nachdem die / der TrainerIn mehrere PDL-Kurse eigenständig geleitet hat, kann eine Kurssupervision stattfinden.

Folgende Kriterien werden bei der Supervision besonders berücksichtigt:

Relationelle Kompetenz

  • Umgang mit den Teilnehmern und mit der Gruppe
  • Verhalten zu den Teilnehmern und zu ihren Wünschen bzw. Problemen.
  • Umgang mit kritischem Feedback
  • Gegebenenfalls Form der Zusammenarbeit zwischen den zwei TrainerInnen

Methodische Kompetenz

  • Kohärenz in der Progression und in der Auswahl der Übungen
  • Gezielte Präsentation der theoretischen Grundlagen der PDL
  • Sachkundige Beantwortung von Fragen über die Grundlagen und die Praxis der PDL
  • Technische KompetenzVorstellungsform der Übungen (Anweisungen und Erklärungen)
  • Durchführung der Übungen

Anerkennung und Qualifikation als PDL-KurstrainerIn

Wenn die Qualifikationskriterien (1.1. bis 1.3) erfüllt sind, wird eine offizielle Anerkennung als TrainerIn von PDL-Kursen erteilt.

Zusatzangebote:

Sonderseminare Fortbildungswochenenden zu spezifischen Themen werden angeboten, um die relationellen, methodischen, theoretischen und technischen Aspekte der PDL zu vertiefen und den TrainerInnen die neuen Entwicklungen der Psychodramaturgie zu vermitteln.